Montag, 4. März 2013

Das Erbe der Engländer


In der maltesischen Geschichte ist vor allem die britische Ära von großer Bedeutung. Zu den wichtigsten historischen Ereignissen dieser Phase gehören die Weltkriege und die Unabhängigkeit des Archipels. Bis heute kann man das britische Erbe auf der Insel spüren. Es lebt in vielerlei Hinsicht in Alltagsleben der Inselbewohner weiter: Englisch ist, neben Maltesisch, die offizielle Amtssprache. Es gibt starke Handels- und Austauschverbindungen mit England und man kann bis heute noch die alten englischen Telefonzellen und Briefkästen auf den Straßen sehen.
Die Briten halfen Malta beim Zurückdrängen der Franzosen und erlangten aber danach selbst die Hoheit über die Insel. Zunächst waren sie sich aber nicht im klaren , ob sie den Archipel überhaupt behalten wollten. 1802 besiegelte der Frieden con Amiens, dass Malta wieder an den St. Johannes- Ritterorden zurückgegeben werden sollte. Einige der Malteser wollten jedoch nicht wieder unter ihrem alten Herrscher dienen und beantragten unter britischer Flagge zu bleiben.
Dieser Wunsch wurde schließlich nachgegangen. Somit war der Frieden von Amiens nur von kurzer Dauer und die Napoleonischen Kriege wurden fortgesetzt. Nun waren die Briten dazu verpflichtet Malta zu verteidigen. Letztlich erlangten sie durch den Pariser Vertrag im Jahre 1814 die volle Herrschaft über die maltesischen Inseln. Ab diesem Zeitpunkt war Malta ein wichtiger Standort des britischen Reiches. Die Insel war strategischer Posten in der Region und Ausgangspunkt für die Ostexpansion zugleich.
Unwillkürlich war die Entwicklung Maltas durch Krieg- und Friedenszeiten mit England verbunden. Dies wurde vor allem im 2. Weltkrieg deutlich. Malta wurde nämlich zum Hauptschauplatz der Kriegshandlungen im Mittelmeer. Auch im 1. Weltkrieg war Malta mit involviert. Die Insel war Station für Versorgung und Verletztenbetreuung, was ihr dem Namen „Krankenschwester des Mittelmeeres“ einbrachte.
Da das maltesische Volk sich im 2. Weltkrieg als besonders mutig erwies , wurden sie von König Georg V besonders gewürdigt. Er zeichnete die gesamte Bevölkerung mit seinem Georgskreuz für Tapferkeit aus.
Nachdem der Krieg beendet wurde , wurde die Souveränitätsbewegung immer stärker. So wurde Malta am 21. September 1964 für unabhängig erklärt. Jedoch waren bis zur Schließung der Militärsstützpunkte am 31. März 1979 britische Einheiten auf der Insel stationiert. Schlussendlich wurde Malta ein Teil des britischen Staatenbundes.
Doch nachdem die Engländer die Insel im Jahre 1979 die Insel verlassen hatten, blieb stets etwas von ihnen zurück auf dem maltesischen Archipel.
Das Besondere an den Insel hier ist wohl, dass sie aus einer Mischung von mediterranem Charme und Klima und angelsächsischen Traditionen bestehen. Malta war mehr als 150 Jahre ein Teil des Britischen Königreiches. Daher überrascht es eigentlich nicht, dass bis heute Bildung, Gesetzte und Wirtschaft englische Züge aufweisen. Die Anzeichen der mediterranen Britischkeit findet man der oft im maltesischem alltags Leben.
Eines der größten Überbleibsel ist , neben dem vorherrschendem Linksverkehr, die Sprache. Sowohl Maltesisch als auch Englisch, werden parallel als Amtsprachen gehandhabt. Natürlich beeinflusst Englisch auch die Alltagsgespräche der Malteser. Oft wechseln sie sogar mitten im Gespräch zwischen von Maltesisch und Englisch hin und her. Viele sprechen sogar nur noch Englisch.
Wenn man durch die Städte der Insel spaziert, sieht man einige Geschäfte und Cafes mit britischem Namen. Diese lassen sich sogar bis Mitte des letzten Jahrhunderts zurückverfolgen. Was besonders amüsant ist, dass die nostalgischen roten Briefkästen und Telefonzellen, welche in Britannien längst verschwunden sind, bis heute noch auf Malta vorhanden sind.
Auch die maltesische Küche steht unter dem Einfluss der Briten. Einige Elemente wurden von der englischen Küche eins zu eins übernommen. Die einheimischen Bars und Cafes bieten stetes ein englisches Frühstück an. Und wie auch in England ist Bier das Lieblingsgetränk der Bewohner, welches in ´pints´ und ´half pints´ bemessen wird.

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