Während des Zweiten Weltkrieges diente Malta den Alliierten aufgrund seiner strategisch günstigen Lage abermals als Stützpunkt. Die Insel wurde in der Folge von über 2.000 deutschen und italienischen Luftangriffen getroffen, denen mehr als 1.500 Malteser zum Opfer fielen. Auf die Insel fielen, auf die Fläche bezogen, die meisten Bomben im Zweiten Weltkrieg und Winston Churchill nannte Malta den „unversenkbaren Flugzeugträger“. In Anerkennung des Mutes und der Tapferkeit während der Angriffe verlieh der damalige britische König Georg VI. der maltesischen Bevölkerung am 15. April 1942 das Georgs-Kreuz, welches seitdem die maltesische Flagge ziert.
Wie zuvor vereinbart, ließen die Briten nach dem Ende des 2. Weltkrieges Malta zur beschränkten Selbstverwaltung zurückkehren. Zusätzlich stellten sie 30 Millionen Pfund Sterling als Aufbauhilfe bereit. Das erste schwerwiegende Problem war, wie nach dem Ersten Weltkrieg, die steigende Arbeitslosenzahl, da die Arbeiter nicht mehr in den Munitionsfabriken und Werften benötigt wurden. Als ein Mittel zur Behebung der Krise wurde die Auswanderung, speziell nach Australien, angesehen, was von den politischen Parteien unterstützt wurde. Um mehr Mitbestimmung zu erhalten, plädierten die Parteien für eine Vertretung Maltas im britischen Parlament, was von der Kolonialmacht abgelehnt wurde, woraufhin die maltesische Regierung die vollständige Unabhängigkeit von der britischen Krone forderte.
Anfang 1964 fand in London ein Kongress aller maltesischen Parteien statt, auf dem die Möglichkeit einer Unabhängigkeit erörtert werden sollte. Bereits am 5. Mai waren die Formalitäten geklärt und die Malteser stimmten in einem Referendum für eine neue, von George Borġ Olivier zum Vorschlag gebrachte Verfassung, die eine konstitutionelle Monarchie unter der britischen Krone im Commonwealth of Nations vorsah, sowie die Katholische Kirche zur Staatskirche erklärte. Am 21. September 1964 löste sich Malta nach 164 Jahre währender Kolonialherrschaft aus dem britischen Verantwortungsbereich und wurde in die vollständige Unabhängigkeit entlassen. Der 21. September wird unter der Bezeichnung Independence Day bis heute als Nationalfeiertag zelebriert.
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